Alternativen zu einer (Verhaltens-)Therapie

Die Alternativen zu einer psychotherapeutischen Behandlung unterscheiden sich, je nachdem, um welche Beschwerden und Problematiken es geht und wie schwerwiegend diese sind.

 Bei leichteren Störungen können Gespräche mit Laien hilfreich sein, das können z.B. Freunde, Bekannte, Angehörige oder Selbsthilfegruppen sein.

Zahlreiche Selbsthilfebücher für die jeweiligen Störungen und Probleme können hilfreich sein, auf das jeweilige Problem zugeschnittene Lösungswege und Hilfsmittel bei sich selbst anzuwenden. Bewährte verhaltenstherapeutische Ratgeber zu unterschiedlichen Themen gibt es z.B. von der eng an der aktuellen Forschung orientierten sog. "Blauen Reihe" sowie von Doris Wolf und Rolf Merkle.

Tägliche sportliche Aktivitäten im Freien senken den Stresslevel wirksam, besitzen eine nachgewiesene positive Wirksamkeit auf Depressionen und Ängste.

Volkshochschulen bieten Kurse an, um Entspannung zu lernen, häufig gibt es auch Selbstsicherheitstrainings und Stressbewältigungsangebote bei den VHS. Für Studenten bestehen in Göttingen spezifische Angebote in der Psychosozialen Beratungsstelle oder der Psychotherapeutischen Ambulanz für Studierende.

Verschiedene Träger (z.B. AWO, pro familia, Bistum Hildesheim, Frauenberatungsstelle, Caritas) bieten Beratung im Einzel-, Paar- oder Gruppensetting an.

Einige Krankenkassen (z.B. AOK, DAK, Barmer) bieten Programme für Stressreduktion und psychische Gesundheit.

Die Sozialdienste und sozialpsychiatrischen Dienste der Stadt Göttingen unterstützen in Notlagen und Krisensituationen, auch bei praktischen Problemen (häusliche Gewalt, Wohnungsnot, etc).

Ein/e Psychologische Psychotherapeut*in kann Ihnen - am besten allerdings zusätzlich zur oder als Vorbereitung auf eine ambulante Psychotherapie - eine Digitale Gesundheitsanwendung (DiGa) verordnen, wenn die Indikation vorliegt, eine entsprechende Anwendung entwickelt und durch Studien abgesichert wurde und demnach zu empfehlen ist, und es bei Ihrer Problematik Sinn macht.

 

Leichte Störungen, z.B. leichte Depressionen, können auch unbehandelt besser werden.

 

Medikamente sind bei vielen Störungen, z.B. (mittel- und) schwergradigen Depressionen, ebenfalls wirksam und bei schweren Störungen mitunter auch unverzichtbar, z.B. um von weiteren psychotherapeutischen Schritten überhaupt profitieren zu können.

Bei schwereren Störungen sollten Sie nicht einfach "zuwarten", ob sich von alleine eine Besserung einstellt! Schizophrenien, Bipolare Störungen, Essstörungen, schwer ausgeprägte Depressionen u.a. psychische Krankheiten können massive Folgen haben und sogar lebensbedrohlich sein. Bei dieser Art von psychischen Störungen ist eine Pharmakotherapie i.d.R. dringend zu empfehlen, zudem ist eine rein medikamentöse Behandlung (die ein/e Psychiater*in durchführt) eine Alternative zu einer Psychotherapie in Kombination mit der Pharmakotherapie, wenn Sie z.B. einer Psychotherapie ablehnend gegenüber stehen.

 

Bei Suchtproblemen bin ich nicht der richtige Ansprechpartner. Selbst wenn zudem zum Beispiel Depressionen, soziale Ängste oder andere psychische Erkrankungen bestehen, ist die Behandlung der Sucht vorrangig. In verschiedenen Suchtberatungsstellen (z.B. Fachstelle für Sucht, Suchtberatung der Caritas) finden Sie Hilfe, auch falls Angehörige Suchtprobleme haben.

 

Psychotherapeutische Alternativen

Die Analytische Psychotherapie, die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und die Systemische Psychotherapie sind drei alternative psychotherapeutische Verfahren, die ebenfalls von den Krankenkassen übernommen werden. Die beiden ersteren gehören zu den Psychodynamischen Verfahren, die einen ähnlichen theoretischen Hintergrund haben.

Auch die Gesprächspsychotherapie (hier habe ich - zusätzlich zur Verhaltenstherapieausbildung, die eine Kassenleistung darstellt - die Grundausbildung erworben) ist nachgewiesenermaßen wirksam, diese muss aber selbst bezahlt werden.

Meine Ausbildungen und angebotenen Leistungen umfassen die Verhaltenstherapie, im Einzel- und Gruppensetting, mit Zusatzvertiefungen wie der Schematherapie nach Young und die Gesprächspsychotherapie nach Rogers, zudem Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson und Hypnotherapeutische Verfahren.

 

Hier finden Sie einen guten Überblick über die Unterschiede zwischen den Therapieverfahren von der Apotheken-Umschau.

 

Welches Therapieverfahren indiziert ist, hängt weniger von der Art der Störung als von ihren persönlichen Vorlieben ab. Für den Therapieerfolg entscheidender als das Therapieverfahren selbst ist, dass die Person der/s Psychotherapeut*in zu Ihnen passt, dass eine gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit besteht.

Bei der Kassenärztlichen Vereinigung können Sie hier oder hier nach psychotherapeutischen Kolleg*innen, auch anderer Therapierichtungen (Analyse, Tiefenpsychologie, Systemische Therapie) suchen. Sie können sich über die TerminServiceStelle der Kassenärztlichen Vereinigung unter der Nummer 116117 bei der Suche helfen lassen.